Taekwon-Do ist eine koreanische Kampfkunst, die sich über viele Jahrhunderte hinweg entwickelt hat. Die Geschichte des Taekwon-Do ist unmittelbar an die Geschichte Koreas geschmiedet. In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten war das Gebiet des heutigen Korea in drei Königreiche aufgeteilt: Koguryo im Norden, Baek Je im Südwesten und Silla im Südosten, wobei Koguryo flächenmäßig bei weitem das Größte war.
Dies führte dazu, dass die beiden südlichen Länder Baek Je und Silla in ständiger Wachsamkeit gegen die militärische und wirtschaftliche Bedrohung aus dem Norden lebten. Vor allem für Silla wirkte sich dies insofern positiv aus, als die eigene Kraft und Stärke in jeder Beziehung erhalten und verbessert werden musste. Die Sillianer erkannten hier, dass eine geistige Überlegenheit die Grundlage für das Widerstandsvermögen gegen den Norden war, und so entwickelten man vielerlei Systeme, die die geistige Substanz des Volkes nährten und verbesserten.
Zu diesem Zweck gründete König Chin-Hung im 6. Jahrhundert n.Chr. das Hwarang-Do. Eine Organisation, in der talentierte Jugendliche der damaligen Zeit aufgenommen und im Ideengut des Zen unterrichtet wurden. Dieses Ideengut wendete man auf verschiedene Künste, Wissenschaften und unter anderem auch auf die Selbstverteidigung an. Hier liegt der Grundstein für die Entstehung des Taekwon-Do. Für die Hwarang-Do Bewegung resultierte aus dem Gedankengut des Zen eine unüberwindbare Stärke, die schließlich zu einer friedlichen Vereinigung der drei Königreiche unter der Leitung Sillas führte. In der folgenden Silla-Dynastie wurde Taekyon, so lautete der damalige Name des Taekwon-Do, 800 Jahre lang weitergepflegt und vervollkommnet. Da aber der äußere Anlass der Auseinandersetzung mit den Nachbarstaaten im Laufe der Zeit verschwand, erlahmte die schöpferische Kraft des Volkes, und die Entwicklung des Do stagnierte. Als im 14. Jahrhundert die Lee-Dynastie folgte, wurde das Taekyon nur noch von kleinen Gruppen gepflegt. Im Jahr 1910 erfolgte die Besetzung Koreas durch japanische Truppen, und Taekyon wurde in seiner öffentlichen Ausübung verboten.
Damit war aber der äußere Anlass, der das Taekyon zu seiner einstigen Blüte geführt hatte, wieder gegeben: die Bedrohung von außen. Gerade das führte dazu, dass das Taekyon von neuem ausgeübt wurde und auch diese schlimme Zeit ohne Schaden überstand. Nach der Niederlage der Japaner 1945 wurde das Taekyon für die Öffentlichkeit zugänglich, und es erfolgte schnell eine allgemeine Verbreitung. In dieser Zeit entstand eine Bewegung unter der Führung von General Choi, Hong Hi mit der Aufgabe, das Taekyon neu zu ordnen und eine umfassende äußere Organisation zu entwerfen. Im Rahmen dieser Neuordnung änderte er auch unter Mithilfe eines Komitees, dem bedeutende Persönlichkeiten Koreas angehörten, den Namen des Taekyon in Taekwon-Do, was soviel wie „der Weg des Fußes und der Hand“ heißt. 1965 brach eine Abordnung höchster Danträger von Korea auf, um das Taekwon-Do in der ganzen Welt zu verbreiten. Mitglied dieser Delegation war auch Großmeister Kwon, Jae-Hwa. Seither wird diese koreanische Kampfkunst auch in Europa unterrichtet.
Armtechniken
Momtong Jerugi | Fauststoss |
Are Maki | Abwehrschlag ab Bauchnabel abwärts |
Momtong Maki | Blockabwehr von außen nach innen für das Gesicht |
Olgul Maki | Unterarmblock zum Kopf aufwärts |
Fußtechniken
Ab Paroligi | Gestrecktes Bein nach oben |
Ab Tschagi | Fußballen |
Dubal Dangsang Ab Tschagi | Unten oben Fußballen |
Tolljo Tschagi | Gedrehter Fußballentritt |
Jop Tschagi | Fußkante |
Kodup Jop Tschagi | Unten oben Fußkante |
Tüo Jop Tschagi | Springen Fußkante |
Momdollyo Jop Tschagi | Umdrehen Fußkante |
Pandal Tschagi | Fußspann |
Neryo Tschagi | Von innen nach außen |
Pjoktschok Tschagi | Von außen nach innen in die Hand |
Momdollyo Tschagi | Umdrehen schnappen |
Tüo Momdollyo Tschagi | Umdrehen springen schnappen |
Pandal Tschago Momdollyo Tschagi | Fußspann, umdrehen schnappen |
Kuro Jop Tschago Momdolly Jop Tschagi | Nachziehen Fußkante, umdrehen Fußkante |
Pjoktschok Tschago Tüo Momdolly Pjoktschok Tschagi | Von außen nach innen, Sprung 360°, Fußspann |
Atmung, Kraftaufwand, Blick, Geschwindigkeit, die Verlagerung des Körperschwerpunktes und der Kihap bilden die Beurteilungsschwerpunkte.
Taeguk Il-Schang | Die Erste |
Taeguk I-Schang | Die Zweite |
Taeguk Sam-Schang | Die Dritte |
Taeguk Sa-Schang | Die Vierte |
Taeguk Oh-Schang | Die Fünfte |
Taeguk Juk-Schang | Die Sechste |
Taeguk Schil-Schang | Die Siebte |
Taeguk Pal-Schang | Die Achte |
Im Kyokpa, dem Bruchtest, werden Kampftechniken aus der Poomse angewendet und die Zerstörungskraft des Kämpfers getestet mit dem Ziel, Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Wichtig bei der Beurteilung sind Atmung und Konzentration, Kraftübertragung und Kihap, Geschwindigkeit und Genauigkeit der Technik.
Kero-gi, der Kampf, zeichnet sich aus durch hohe Effektivität und Direktheit. Der Einsatz der Hand- und insbesondere der Fußtechniken (Kwon und Tae) macht seine Attraktivität aus. Eine Reduzierung des Tae Kwon-Do allein auf die Beherrschung der Kampftechniken wird dem Geist dieser Kampfkunst jedoch nicht gerecht.